Montag, 29. März 2010

Die erste Rezension


Ich liebe die München-Krimis von Max Bronski. Sie sind sprachlich brillant, amtmosphärisch dicht und wahren immer eine wunderbare Balance zwischen Krimi und Humor. Auch der vierte Band der Serie ist wieder ein echtger Bronski (ein sehr hartnäckig geschütztes Pseudonym übrigens). Gossec, der grantelnde Trödler und Held dieser Romane, hat im Suff verkündet, die Münchener seien jederzeit bereit für eine Rückkehr des "Führer" und sich zum Beweis auch gleich im Hitler-Kostüm unters Volk gemischt. Eine Gruppe Neonazis fällt auf die Provokation rein und eine aberwitzige Ereigniskette nimmt ihren Lauf. Als erstes bezahlt ein eigentlich unbeteiligte Comedien diesen üblen Scherz mit dem Leben. Gossec ist sich seiner Schuld bewußt und macht sich an die Lösung des Falls, der in immer abwitzigeren Volten auf sein unwahrscheinliches Ende hintrudelt. Gossec hat etwas von Wilsberg, ohne eine Kopie diese Figur zu sein. Die Atmosphäre im Schlachthofviertel mit seinen Fleisch- und Gemüsegroßhändlern ist ganz wunderbar und vor allem ohne den üblichen Milieu-Kitsch getroffen. Aber auch für Nicht-Münchener sind die Bücher diser Reihe empfehlenswert: intelligente, gut erzählte und nicht gar so blutrünstige Krimis für den anspruchsvolleren Leser.

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